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28. November 2009 6 28 /11 /November /2009 14:29
Kaum habe ich mal wieder eine richtig gute Idee für eine eigene Aktion, da knickt der sorgfältig ausgewählte Gegner auch schon ein vor dem Druck der sozialen Medien:

Eine Firma mit eigener Nazi-Vergangenheit entfernt die Gedenktafeln, die daran erinnern, das von ihnen genutzte Gebäude einmal eine Konzentrationslager-Außenstelle war.

Daraufhin geht ein Schrei der Empörung durch die Netz-Gemeinden und konkrete Aktionen gegen die (siehe auch mein Beitrag unter KZ Gedenken geschäftsschädigend? ) und keine zwei Tage knickt die Immobilien Verwertungsgesellschaft (IVG), immerhin Deutschlands größte Immobilienfirma, ein.

Natürlich kann man diskutieren, wie größ der Anteil der sozialen Medien war. Doch allein der Gedanke an regelmäßige Mahnwachen vor ihrem Gebäude wird die verantwortlichen Manager sicher erschreckt haben.



Eine weitere Kampange
hat zumindest auch den Bundespräsidenten erreicht: Horst Köhler hat nach Spiegel-Informationen zunächst seine Unterschrift unter das "Zensursula"-Gesetz zunächst verweigert.

"Ergänzende Informationen" hat Bundespräsident Horst Köhler von der Bundesregierung zum umstrittenen "Gesetz zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornografischen Inhalten in Kommunikationsnetzen" erbeten. Angeblich will er seine Unterschrift von der Antwort der Regierung abhängig machen.



Neulich habe ich ja bereits vom Erfolg der Aktivitäten gegen Jack Wolfskin berichtet:  Review: Protest bringt was!

Darauf hin hatte ich ja bereits vorgeschlagen, das gesamte Abmahn-System zu ändern: Schluss mit dem Abmahn-Wahnsinn!

Ferdinand Wenisch hat nun einen Teilaspekt davon aufgegriffen und eine Bundestags-Petition initiert, die verlangt, das die Kosten einer Abmahnung keine Mittel mehr sind, ein Geschäft daraus zu machen. Sie fordert: Kostenfreiheit bei fristgerechter Beseitigung des Abmahngrundes.

Bitte unterschreibt und macht Werbung für diese Petition.



Eine weitere Petition verdient ebenfalls eure Aufmerksamkeit:


Diese Petition haben bereits 16.057 Menschen unterschrieben. Bis zum 22.12. müssen es über 50.000 werden. Mit eurer Hilfe schaffen wir es!



Darüber hinaus überlege ich, was im Fall des von der CDU abgesetzten ZDF Chefredakteurs Nikolaus Brender zu tun ist. Diesen dreisten Eingriff der CDU in die Pressefreiheit können wir nicht einfach hinnehmen.

Wenn ich eine Idee habe, werde ich sie hier veröffentlichen. Vorschläge sind wie immer willkommen.  Wer auf dem laufenden gehalten werden will, möge meinen Newsletter (rechts) oder den RSS Feed abonnieren.

Siehe auch:
Brender, Koch und ZDF
Kochs Einflussnahme beim ZDF hat System
Brender-Update


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23. Oktober 2009 5 23 /10 /Oktober /2009 14:47

Zwölf Jahre lang wurde der Installateur Harry Wörz aus Birkenfeld (Enzkreis) einer Straftat beschuldigt, die er nicht beging. Indizien wurden vernichtet, die Polizei, so der Verdacht, könnte den mutmaßlich wahren Täter gedeckt haben. Der jüngste Prozess geriet zu einer knallharten Abrechnung mit den Ermittlern - und zu einer Schmach für die Staatsanwälte, berichtet Spiegel onlne und folgert: 

 

Eine Polizei, die "lügt, betrügt, stiehlt und trickst"

 

So sehr der Freispruch alle Wahrheitsliebenden Menschen freuen muss: Es ist eine Schande für die deutsche Polizei und die Staatsanwaltschaft, was das Mannheimer Gericht da feststellen mußte. Welche Mißstände herrschen bei der Polizei in Baden-Württemberg? Und wie kann die Staatsanwaltschaft das decken?

 

Nach diesem vernichtenden Urteil stellen sich folgende dringende Fragen:

- Werden die beteiligten baden-württembergischen Polizisten auch in Zukunft auf unschuldige Menschen losgelassen? Welche Konsequenzen werden bei der Polizei gezogen? 

- Wird diese Staatsanwaltschaft auch in Zukunft auf unschuldige Menschen losgelassen? Welche Konsequenzen werden bei der Mannheimer Staatsanwaltschaft gezogen? 

- Wer trägt die politische Verantwortung dafür, das baden-württembergische Polizei & Staatsanwaltschaft 12 Jahre lang nur mit Luft-Beweisen geradezu manisch einen Unschuldigen verfolgen durften? Die Verantwortung dafür, das die Kontrollmechanismen der Dienstaufsicht bei beiden Behörden offensichtlich komplett versagt haben? Die Verantwortung dafür, dass die Polizei einen der ihren auf Kosten eines Unschuldigen decken wollte und vor allem: konnte! Meiner Meinung nach ist ein Rücktritt des baden-württembergischen Innenministers Heribert Rech unumgänglich! Noch wichtiger aber ist die Frage: Was wird getan, damit sich ein solcher Skandal nie wiederholt? 

- Wie wird sichergestellt, das nun endlich der echte Täter verfolgt wird? Einen neuen Verdacht gibt es schließlich, aber auch hier müssen die hohen Ansprüche des Rechtsstaates greifen.

 

Übrigens: Für die 12 Jahre lang andauernden Prozesse gegen ihn hat Harry Wörz sich hoch verschulden müssen.


Die Historie der Spiegel Berichterstattung unter:

Siehe auch:
Grundlose Polizeigewalt bei "Freiheit statt Angst"
Überwachung, aber kein Notruf ?
Der Staat schafft sich seine Gegner selbst


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23. Oktober 2009 5 23 /10 /Oktober /2009 11:44
Anne Patzwald (20) besuchte das Maria-Stemme-Berufskolleg  – zumindest bis zum Ende des letzten Schuljahres.

Vor sechs Monaten hatte die Schülerin einen schweren Judo-Unfall und sitzt seitdem im Rollstuhl. Für ihr Fachabitur fehlten nur noch zwei Monate Unterricht – und die Prüfungen. Weil das Gebäude nicht barrierefrei sei, dürfe sie nicht mehr am Unterricht teilnehmen, teilte ihr im August Studiendirektor Dankmar Flachsbarth mit, wie die Neue Westfälische berichtet.

Grund ist hier nicht etwa, dass ein Zugang aufgrund der fehlenden Behinderten-gerechten Ausstattung technisch nicht möglich wäre. Eine Tag lang klappte nämlich alles. Dann jedoch erfuhr die Schülerin: "Man sagte mir, ich dürfe aus Sicherheitsgründen nicht mehr am Unterricht teilnehmen, falls es mal brennt oder Ähnliches. Das habe der Träger der Schule so bestimmt."

Für die Neue Westfälische waren weder Schulleiterin Marion Friese-Ruff, noch ihr Stellvertreter Ulrich Wilking für eine Stellungnahme erreichbar. Friese-Ruff ist im Auslandsurlaub. Wilking befindet sich zwar in Bielefeld, lehnt aber den Kontakt zur NW ab.

Das ist ein Skandal! Wenn so staatliche Bürokratie Jugendliche aus formalen Gründen am Lernen hindert, dann müssen die Regeln geändert werden. Und wenn für Gebäude Übergangsfristen gelten, dann müssen diese (auf Wunsch der SchülerInnen) auch auf die Nutzer der Gebäude angewendet werden.

Das ist ein Thema für den NRW Landtagswahlkampf. Wer greift es auf? Wer sorgt für vernünftige Regeln statt Bürokratie. Wer sorgt dafür, das der Schülerin schnell geholfen wird (bevor ihre Prüfungen vorbei sind)?

Siehe auch:
Heilung unerwünscht! Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern
Wolfskin verlangt Eigentum an Pfoten-Abdrücken
Mein, dein, unser... täglicher Rassismus
Decke im Atommülllager Asse eingestürzt
Kraft Foods lügt beim Philadelphia "himmlisch gut"

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29. September 2009 2 29 /09 /September /2009 18:45


Viel zu oft gehen politische Entscheidungen an der Meinung der Wähler/innen vorbei. Wer will nicht länger, dass die Politik Mehrheitsmeinungen einfach ignoriert. Bürger/innen müssen auch in wichtigen Sachfragen verbindlich entscheiden können.

Fordern Sie von den Vorsitzenden von CDU, CSU, FDP, Grüne, Linke und SPD die Einführung von bundesweiten Volksentscheiden!

 

Folgender Text wird von der Campact-Seite aus an die Vorsitzenden der Bundestagsparteien verschickt:

An die Vorsitzenden der Bundestagsparteien

Sehr geehrte Damen und Herren,


bitte setzen Sie sich nach der Wahl energisch dafür ein, dass Volksbegehren und Volksentscheide per Grundgesetzänderung auf Bundesebene möglich werden. Wenn Sie Koalitionsverhandlungen führen sollten, geben Sie der Einführung bundesweiter Volksentscheide hohe Priorität!

Denn die Zeit ist reif für mehr direkte Demokratie! In vielen Bundesländern tragen Volksentscheide schon heute zu einer lebendigeren und offeneren Demokratie bei. Setzen Sie in der nächsten Legislaturperiode ein deutliches Zeichen gegen die gefährlich zunehmende Politikverdrossenheit.


Mit freundlichen Grüßen

 

 

Bisher (29.9.2009, 20 Uhr) haben 18.284 Bürger/innen die Einführung bundesweiter Volksentscheide gefordert.

 

 

Siehe auch:

Analyse der U18 Wahlen 

Eigene Bundestagswahl 2009 für alle unter 18 

Peto statt Veto: Wie Jugendliche eine Stadt übernehmen 

Freiheit statt Angst! 12.9.09 in Berlin

Ich bin Freibeuter!
Der Staat schafft sich seine Gegner selbst


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15. September 2009 2 15 /09 /September /2009 17:33
Presse- und Blog-Artikel zum Thema Polizeigewalt (in Berlin und anderswo)
Hamburger Polizeibeamte bei einer Festnahme, Hamburg 28. Mai 2007 (Copyright s.unten)

 

Diese Artikel öffnen sich ausnahmesweise nicht in einem neuen Fenster.

 

Aufruf nach Polizeigewalt bei der FSA09: Informiert die Medien! » Blog vom Karpfenweg
Polizeigewalt im Zwielicht
Am Rande der Großdemonstration "Freiheit statt Angst" am Samstagnachmittag in Berlin-Mitte kam es offenbar zu Übergriffen. Auf einem Video ist zu sehen, wie Polizeibeamte zwei Personen attackieren. Politiker fordern Aufklärung.

Video zeigt Polizei-Brutalität - Kölner Stadt-Anzeiger
Bei der Demo in Berlin unter dem Motto „Freiheit statt Angst“ kam es am Rande zu einem brutalen Übergriff. Ein Video zeigt, wie ein Polizist einen Demonstranten mit Faustschlägen traktiert. Die Polizei ermittelt jetzt in den eigenen Reihen.
Demonstration gegen Vorratsdatenspeicherung - Bilanz der Polizei - Berlin.de
Weitgehend störungsfrei verlief gestern Nachmittag eine Demonstration in Mitte.
law blog» Archiv » Stellungnahme der Berliner Polizei
Nach Attacke bei Datenschutz-Demo: Ermittlungen gegen Prügelpolizisten - taz.de
taz.de
Polizeiübergriff bei Demonstration - Schlag ins Gesicht - Politik - sueddeutsche.de
Polizeiübergriff bei Demonstration Schlag ins Gesicht,Ein Video zeigt, wie ein Mann am Rande einer Demonstration in Berlin von Beamten ins Gesicht geschlagen, zu Boden gezerrt und getreten wird. Jetzt ermittelt die Polizei in den eigenen Reihen.
Demo gegen Überwachung: Faustschlag ins Gesicht - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt
Das Video verbreitete sich rasant durchs Internet: Am Rande der Demonstration für Datenschutz in Berlin gab es offenbar einen Zusammenstoß zwischen Demonstranten und Polizei. Ein Video zeigt, wie ein offenbar friedlicher Teilnehmer niedergestreckt wird - nun wird der Film zum Politikum.
PE-EISENBERG_14-09-09.pdf (application/pdf Object)
Stellungnahme des Anwaltes von einem der Opfer von Polizeigewalt - wiederlegt die Pressemitteilung der Polizei
Vorwurf Körperverletzung - Strafverfahren gegen Polizisten nach Demo-Prügelei - Berlin - Berliner Morgenpost
Die Berliner Polizisten, die am Wochenende mit Gewalt gegen Teilnehmer einer Demonstration vorgegangen sind, sind vom Dienst freigestellt worden. Ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Körperverletzung im Amt wurde eingeleitet. Ein Video der Szene war zuvor bei Youtube veröfffentlicht worden.
Fefes Blog
YouTube - Der Konflikt mit dem "Herrn im blauen T-Shirt"
Dieses und einige andere Videos von dem Tag sind als Dwonload verfügbar (siehe Kanal).Der Inhalt:Hier ist zu sehen, wie die Auseinandersetzung zwischen Beamt...
taz: Nach Polizeiattacke auf Datenschutz-Demo: Brisante Notizen verschwunden

Fefe :"Ich wollte eigentlich auf keine anderen Polizeibrutalitäts-Videos verlinken, aber dieses hier ist wichtig genug, dass man es mal zeigen muß. Man sieht darin Polizisten einen Rollstuhlfahrer (!) mißhandeln. Die Dienstnummern zeichnen die Beamten wieder als Mitglieder der 21. aus. Aber das wichtigste Element ist, dass man sieht, wie wertlos dieser Polizei-Video-Dokumentations-Kameramann ist. Der tänzelt im Vordergrund zwischen der Gewalttat und dem Youtube-Filmer herum, und filmt ... in Richtung Youtube-Filmer! Während hinter ihm der Rollstuhlfahrer vermöbelt wird.
Meine politische Meinung zu Fragen der Gegenwart: Polizei Gewalt bei Demonstration "Freiheit statt Angst 2009"
Chaos Computer Club überwacht Polizei: "Das wurde dezidiert gefilmt" - taz.de
Der Chaos Computer Club (CCC) filmt einen Polizeiübergriff - bei einer Demo gegen Videoüberwachung. Das sei kein Widerspruch, sagt CCC-Sprecher Dirk Engling
Basic Sunday: Gegen die Willkür | Basic Thinking Blog
Ein fiktives? "Geständnis" der Täters
Fefe:  "Oh übrigens geht die Charmeoffensive der Berliner Polizei noch weiter als bisher angenommen: sie haben es sich auch mit der jüdischen Gemeinde verscherzt bei der Gelegenheit."

Fefe: Nicht nur Prügel durch Polizisten gab es bei der Demo, da wurden auch schon mal Leute über mehrere Stunden in Gewahrsam genommen und erkennungsdienstlich behandelt, weil sie einen Leatherman dabei hatten. Das ist für Nerds nichts ungewöhnliches, im Gegenteil. Natürlich ist das nur bedingt schlau, sowas zu einer Demo mitzunehmen, aber wenn man sowas immer dabei hat, dann vergißt man das schon mal. Dieser Nerd kam zur Demo, wurde von der Polizei am Eingang befragt, ob er spitze Gegenstände dabei habe, zeigte seinen Leatherman (eine Art Multifunktions-Taschenmesser, falls das jemand nicht kennt). Die boten ihm daraufhin an, dass er das selber zurück bringen oder bei ihnen zwischenlagern könne, wofür er sich entschied. Daraufhin haben sie ihn mitgenommen und mit Unterbrechungen für Stunden in eine Zelle gepackt.

Nochmal Fefe:
------------------------------------------------------------------
"Der Prügelpolizei-Fall entwickelt sich gerade, wie es leider zu erwarten war. Erst hieß es, die Polizisten seien suspendiert, dann hieß es, die Polizisten würden in den Innendienst versetzt. Jetzt heißt es, der Polizist (Einzahl!) würde seine Einheit verlassen. Man sieht mindestens zwei weitere Polizisten bei Übergriffen. Da wird unser Anwalt wohl noch mal kräftig nachtreten müssen.

 

Im Übrigen kursiert gerade das Gerücht, die Polizei würde mit dem Recht am eigenen Bild die Videos aus dem Netz klagen wollen. [...]

"Trying to remove information from the Internet is like fishing piss out of the swimming pool."
Wir als CCC haben uns ja angesichts früherer Fälle sehr frühzeitig entschieden, das Video ins Internet zu stellen und möglichst dezentral zu lagern, damit das nicht beschlagnahmt werden und dann in der Asservatenkammer "beschädigt" werden kann.

Oh übrigens, um euch mal einen Eindruck zu geben, wie gruselig der Corpsgeist bei der Polizei ist: ich habe da bisher extra nicht drauf gelinkt, aber es gibt ein öffentlich einsehbares Polizei-Webforum, in dem gar kraftvolle Statements zu dem Video veröffentlicht wurden. Hier hat mal einer ein Best-Of gemacht. Das Forum selbst hat den Thread inzwischen gesperrt und will ausmisten."

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Loch in der Hose - SPIEGEL-Archiv
Artikel über die folgenschwere Mißhandlung eines NDR Journalisten in Hamburg und warum die Täter immer noch nicht verurteilt sind (und wohl auch nie verurteilt werden)

Polizeiwilkür - thomasnesges/blog
Polizeigewalt und Drohungen bei NPD Demo (mit Video)


Siehe auch:
Der Staat schafft sich seine Gegner selbst
Grundlose Polizeigewalt bei "Freiheit statt Angst"
Junge Piraten rufen zur Mahnwache gegen unverhältnismäßige Polizeigewalt auf
Dr. Motte & der Wahlkampf der Piraten
Pädophile straffrei - CDU & SPD treiben Staatsanwalt zur Aufgabe
Flugblatt gegen die FDP-Unterstüzung des Putsches in Honduras

Das Foto is licensed under Creative Commons Attribution 2.5 License
In short: you are free to distribute and modify the file as long as you attribute its author(s) or licensor(s).


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13. September 2009 7 13 /09 /September /2009 19:14
Die Demonstration "Freiheit statt Angst -Gegen den Überwachungsstaat" am 12.9.2009 war ein großer Erfolg. Fast 20.000 Menschen haben friedlich gegen Überwachung durch Staat und Unternehmen und für Bürgerrechte demonstriert und das Thema bis in die Nachrichtensendungen von heute und Tageschau gebracht. Optisch wurde die Demonstration von den Farben der Piratenpartei dominiert, aber auch Grüne und Linke waren prominent vertreten.

Der Staat war - noch nur in Form der Polizei, auch wenn die CDU gern die Bundeswehr einsetzen würde - auch vertreten und hat es leider geschafft, die Befürchtungen der Demonstranten durch seine Vertreten vor Ort zu bestätigen. Ein geringfügiger Anlass nach der Abschlusskundgebung ließ mehrere Polizisten ausrasten und massiv auf friedliche Demonstranten einprügeln (siehe Bericht und Video). Augenzeugen zufolge hatte laut Tagesspiegel der Radfahrer den Polizisten, der ihn darauf hin zusammenschlug, nach seiner Dienstnummer gefragt.

Nun mag das eine Überreaktion völlig überforderter Polizisten gewesen sein, wie einige bürgerliche Kommentatoren sich sofort beeilten anzumerken.  Das ist jedoch keine Entschuldigung.

Denn auf dem Video ist klar zu sehen, das die Gesamtsituation völlig entspannt war und selbst wenn es zu einer Konfrontation gekommen sein sollte, bestand - schon aufgrund der massiven Polizeipräsenz am Ort - keinerlei Grund mit massiver Gewalt vorzugehen und die Demonstranten mit Schlägen so zu verletzen, dass sie massive Verletzungen im Gesicht davon trugen.

Wenn der Staat es schon nicht schafft, bei der einfachen Ausübung von Grundrechten wie dem Demonstrationsrecht für Rahmenbedingungen zu sorgen, so dass die Teilnehmer nicht um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten müssen, was sollen wir dann bei Einsatz anderer Überwachungstechniken erwarten?

Immerhin verkörpern die Polizisten das Gewaltmonopol des Staates. Wenn der Staat diese heikle Aufgabe in junge, unreife Burschen mit Aggressionspotential delegiert, dann ist das Schlimm, denn es zeigt, wie wenig die Verantwortlichen sich bewusst sind, welch schmaler Grad hier beschritten wird. Denn wie sollen die Betroffenen und die Zuschauer (egal ob auf der Straße oder im Fernsehen / Internet) je wieder eine normale, vertrauensvolle Beziehung zur Polizei aufbauen, wenn sie solches erlebt haben. Woher sollen sie wissen, dass der Polizist, dem sie nächste Woche auf der Straße begegnen, nicht genauso drauf ist. Solche Erlebnisse hinterlassen einen lebenslangen Schaden - an der Polizei und im Verhältnis zwischen Bürger und Staat. Denn die Polizei repräsentiert den Staat &  seine gewählten Vertreter.

Doch es geht noch weiter: Wie sollen wir sicher sein, dass das jene Beamte, die über die Sperrung von Internet-Seiten oder den Einsatz von Trojanern (in Computer eingeschleuste Spionage-Software) entscheiden, nicht für ganz persönliche Motive, zur Bereicherung oder für politische Ziele missbrauchen? Wir können wir sicher sein, dass die Videos von Überwachungskameras nicht auch für ganz andere Zwecke als die Verbrechensbekämpfung eingesetzt werden, wenn es denn mal passend erscheint?

Die Antwort: Es ist nicht auszuschließen. Und wenn Polizisten selbst am helligten Tag, vor vielen Zeugen ihre Macht so missbrauchen, wie jetzt in Berlin -  dann ist grundsätzliches Misstrauen gegen jede Form von Polizei-Präsenz und Überwachung völlig berechtigt.

Noch misstrauischer jedoch sollte uns die Reaktion der Polizeiführung machen: In einer ersten Pressemiteilung wurde die Aktion zunächst als völlig gerechtfertigt hingestellt. Das passt jedoch nicht zu dem, was auf dem Video zu sehen ist, sondern auch zeitlich nicht. Wie der Anwalt des Opfers schlüssig belegt, lagen zwischen den zur Begrünung herangeführten Vorfällen und der Prügel-Attacke mehr als 30 Minuten.

Mein Mandant ist Augenzeuge eines aus seiner Sicht unverhältnismäßigen polizeilichen Gewalteinsatzes gegenüber einer Frau geworden und hat daran beteiligte Polizeibeamte nach der Dienstnummer gefragt. Diese weigerten sich, die Dienstnummer herauszugeben und verlangten, daß die Straße in der Nähe der Lautsprecherwagen des Chaos-Computer Clubs und eines weiteren Lautsprecherwagens geräumt würde. Der Mandant hat sich daraufhin mit seinem Fahrrad auf den Bürgersteig begeben, wie von der Polizei gehießen. Er wurde daraufhin - der Mandant ist eher von keiner Statur und schmächtig - von hinten ergriffen von einem Polizeibeamten, auf das Straßenland zurück gerissen, etwa 3m über das Straßenland gezogen und geschubst, sodann in den Schwitzkasten genommen und mit dem Kopf 2x gegen einen Lautsprecherwagen von Demonstrationsteilnehmern geschlagen, und sodann in ein Gefangenentransportfahrzeug verbracht, und dort weiter misshandelt. Zu keinem Zeitpunkt hat sich der Mandant polizeilichen Weisungen oder gar einem Platzverweis widersetzt. Ihm ist weggenommen worden eine handschriftliche Aufzeichnung, die er sich gemacht hatte, um den Beamten zu identifizieren, der der eingangs erwähnten Frau unverhältnismäßige Gewalt angetan hat.

Mit der Begründung, die Beamten seien "bei früheren Demonstrationen nicht negativ aufgefallen" verzichtete die Polizeiführung auch auf eine Suspendierung der Beamten. Dabei sind die 21. bis 23. Hundertschaften über Landesgrenzen hinaus für ihre Knochenbrecher-Einsätze berüchtigt - siehe z.B. fefes-blog. Fefe schreibt darin:

Nur konnte da bisher mangels Videomaterial mysteriöserweise vor Gericht nie der Täter identifiziert werden. Die Frankfurter Rundschau hat auch bessere Statistiken als ich:
Gegen Berliner Polizisten kam es in den vergangenen Jahren häufig zu Ermittlungen wegen Vorwurfs der Körperverletzung im Amt. Im Jahr 2008 waren von insgesamt rund 1500 Strafermittlungsverfahren gegen Polizisten, 636 Ermittlungen wegen Körperverletzung. In 615 Fällen stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein, sechs beschuldigte Beamte wurden freigesprochen, verurteilt wurde nicht einer.
Bekannt ist die Berliner Polizei auch für den illegalen Einsatz von Quartz-Handschuhen (die zu schweren Verletzungen führen) und Nazi-Kleidung.

Ein anderes Beispiel aus Hamburg belegt, wie sorglos und gleichgültig sich Polizei-Führung und Politik vor die Polizisten stellen:

Am Rande einer Demo in Hamburg waren mindestens fünf Polizisten brutal über den NDR-Fernsehreporter Oliver Neß hergefallen waren, hatten ihn zusammengeschlagen und schwer verletzt. Bei der Prügelorgie versuchten die Polizisten offenbar gezielt, Neß für längere Zeit auszuschalten. Mehrere Beamte sollen den Reporter festgehalten haben. Dann, so die Ermittlungen der Staatsanwälte, habe einer aus der Truppe ihm den rechten Schuh ausgezogen und den Fuß mit aller Kraft "mindestens zweimal nach beiden Seiten verdreht". Beide Bänder am Fußgelenk rissen ab, Neß ist seitdem in ständiger ärztlicher Behandlung. Der Journalist muß mit dauerhaften Schäden rechnen.

Die gesamte Szene war von einer Überwachungskamera gefilmt worden. Doch als die Strafverfolger das Band in den Recorder schoben, sahen sie zwar Szenen der Demonstration, aber genau in der Zeit als die Polizisten brutal über Neß hergefallen waren, flimmerte sechs Minuten lang nur Schnee über den Bildschirm. Zugang zu dem Band hatten bis dahin nur Polizisten und Staatsanwälte.

Ein zweites Video, aufgenommen von einem Polizei-Kameramann, der die Demonstration verfolgt hatte, ist spurlos in den Archiven der Behörde verschwunden. Die Polizei versicherte den Staatsanwälten, dieser Film gebe ohnehin nichts her. Der Kollege habe den größten Teil des Geschehens nur durch den Sucher beobachtet, die Kamera aber nicht eingeschaltet. Ähnlich Merkwürdiges widerfuhr allen Funkmitschnitten des Einsatzes. Sie wurden, angeblich durch ein Versehen, gelöscht, ehe die Ermittler sie auswerten konnten.


Quelle: Spiegel.de

Den Wünschen & Forderungen von C.Hoffmann in seinem Blog kann ich mich nur anschließen:

Ich hoffe sehr das dem Fahrradfahrer gesundheitlich schnell wieder gut geht und das Herr Eisenberg (Anmerkung DirekteAktion: Anwalt eines Opfers) eine Verurteilung zu einer Haftstrafe ohne Bewährung erreichen kann und der Polizist und seine Vorgesetzten aus dem Amt entfernt werden. Solche Polizisten haben in der Polizei nichts verloren!

Dem Staat hat die Polizei einen Bären-Dienst erwiesen: Nach der Demo zeige die Polizei live , wovor die Demo warnen sollte. Nicht wenige junge Menschen lernen aus diesen Ereignissen: Du kannst dem Staat (und besonders seiner Polizei) nicht trauen. Sie sind deine Gegner. Ein Posting bei Twitter zum Thema belegt das sehr schön:


Der Piratenpartei konnte dagegen so kurz vor der Wahl nichts besseres passieren, als diese drastische Warnung vor staatlicher Arroganz und Kompetenzmissbrauch. Keine andere Stimmabgabe als für die Piraten kann ein deutlichers Signal gegen solches Unrecht sein.

Zur Forderung des CCC nach eine Kennzeichnungspflicht für Polizisten werde ich mich hier in Kürze noch ausführlicher äußern.

Siehe auch:
Grundlose Polizeigewalt bei "Freiheit statt Angst"
Junge Piraten rufen zur Mahnwache gegen unverhältnismäßige Polizeigewalt auf
Dr. Motte & der Wahlkampf der Piraten
Pädophile straffrei - CDU & SPD treiben Staatsanwalt zur Aufgabe
Flugblatt gegen die FDP-Unterstüzung des Putsches in Honduras

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13. September 2009 7 13 /09 /September /2009 14:50
Die Jungen Piraten Deutschland rufen zur Mahnwache gegen unverhältnismäßige Polizeigewalt am

Montag 14.09.09 um
18 Uhr am Platz der Luftbrücke
Berlin

 

auf.

 

In einer Pressemitteilung vom Tag nach der "Freiheit statt Angst" Demonstration in Berlin fordern sie, dass der dokumentierte Übergriff der Polzei auf friedliche Demonstranten im Zuge der Demo “Freiheit statt Angst” vorbehaltlos aufgeklärt wird.

 

Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen rufen die Jungen Piraten am Montag den 14.09.09 um 18 Uhr zu einer Mahnwache gegen unverhältnismäßige Polizeigewalt auf. Die Mahnwache soll am Sitz des Polizeipräsidenten am Platz der Luftbrücke (U6) stattfinden. Dort wollen wir zeigen, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung – auch auf Demonstrationen – von den Jungen Piraten als essenziell für unsere Demokratie angesehen wird und nicht durch die Angst der Brüger vor staatlicher Gewalt verhindert werden darf.

 

Sie würden sich freuen wenn andere Organisationen die das Ziel unserer Mahnwache unterstützen, sich dem Aufruf anschließen.

 

Die Jungen Piraten haben sich im April 2009 als Jugendorganisation der Piratenpartei gegründet. Sie haben über 200 Mitglieder und kämpfen mit der Piratenpartei für eine Wahrung des Grundgesetzes sowie der Grund- und Bürgerrechte in Deutschland.

 

Hintergrund:

Grundlose Polizeigewalt bei "Freiheit statt Angst"

 

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4. August 2009 2 04 /08 /August /2009 23:14
Steuerfahnder in Deutschland zu sein ist ein gefährlicher Job. Zum einen macht man sich die Verbrecher und Betrüger zum Feind, die in  Land den größten Schaden anrichten. 

Zum anderen aber läuft man Gefahr, sich die eigene Regierung und damit die eigenen Behörde und damit den eigenen Vorgesetzten zum Feind zu machen (ja, so gut funktionioert das Top-Down Modell (altdeutsch: Obrigkeitshörigkeit) immer noch in deutschen Behörden). Und das ist gefährlicher, als Verbrecher und Betrüger.

Zum einen, weil man nicht vorher weis, wen man nicht so genau prüfen darf. Es gibt leider kein Gesetz, das besagt, das Firmen und Privatpersonen, die an - sage wir mal rein hypothetisch: CDU und FDP - besonders großzügig Spenden, dafür erwarten, nicht so genau geprüft zu werden.

Zum anderen, weil die eigenen Behörde nicht einfach vorbei kommt und ein paar Zähne ausschlägt, oder was gewöhnliche Wirtschaftskriminelle so machen lassen, sondern die eigenen Landesregierung / Behörde schickt einem zum Arzt. Fachärztlichen Untersuchung. Klingt ja ganz harmlos. Bis man hinterher bescheinigt bekommt, lebenslang berufsunfähig zu sein, wegen psychischer Störungen.

Wegen ausgeschlagener Zähne kann man zu Polizei gehen. Und die Wunden heilen wieder. Aber was soll man tun, wenn einem die eigene Behörde in den Rücken fällt?

Rudolf Schmenger, einem hessischen Steuerfahnder ging es so. Und einem anderen Kollegen, der ungenannt bleiben möchte. Er fürchtet noch immer den langen Arm seiner Landesregierung.

So jedenfalls lese ich diesen Artikel der FR. Mag sein, das ich da was falsch verstanden habe.

Aber um die Commerzbank mache ich jedenfalls in Zukunft einen weiten Bogen. Und falls die Hessen es noch mal schaffen, Koch und seine FDP abzuwählen: Da bei der Commerzbank gibts bestimmt noch viele Betrugs-Millionen zu holen.





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3. August 2009 1 03 /08 /August /2009 20:17
Fasse ich es denn? Da muss ich mich jahrelang als Staatsfeind beschimpfen, vom Verfassungsschutz fotographieren, katalogisieren, Datenbankisieren - und was die da sonst noch so mit den Daten von Menschen mit eigener Meinung anstellen - lassen, nur weil ich auf Demos gehe, die der Regierung nicht bequem sind. Dabei wollte ich doch immer nur mein Grundrecht auf Meineungsfreiheit ausüben.

Und dann muss ich auf meine alten Tage erleben, das innerhalb eines Monats Vertreter von ehemaligen oder gegenwärtigen Regierungsparteien grundlegende Verfassungsprinzipien über Bord werfen, um ihre Meinung durchzusetzen.

Erst unterstützt die FDP einen Militärputsch, weil ein demokratisch gewählter Präsident nach Wiederwahl strebt.

Dann muss ich heute erfahren, dass der Spitzenkandidat der sächsichen SPD das Grundgesetz für ein Werk hält, dass man auch mal ignorieren kann:

Thomas Jurk
schrieb im Wahl-Chat der Freien Presse wörtlich:

"Wenn wir gegen das Grundgesetz verstossen, [...] , dann nehme ich das in Kauf."

Ach ja, und dann ist dann noch die Junge Union Thüringen (Jungendorganisation der CDU) , die den Wahlkampf der Linken in bester Stasi-Manier unterwandern will und -in vollem Bewußtsein, das diese Methoden nicht OK sind, auch noch so plant, dass das nicht auf die Mutterpartei zurückfällt.

Was aber das dollste ist - keiner der Verfassungsverächter musste bis heute zurücktreten. Und kein Wort davon wird im nächsten Verfassungsschutzbericht zu lesen sein. Nicht ein Wort.




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3. August 2009 1 03 /08 /August /2009 00:05

Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen lädt ganz herzlich zum Freiheitsfest "Freiheit, die wir meinen - 1989-2009" am 12. August 2009 in Berlin ein.


Das Gedenken im Jubiläumsjahr 2009 wird zusehends auf den Fall der Mauer und die Wiedergewinnung der deutschen Einheit reduziert. Bis zum Beginn der gegenwärtigen Wirtschaftskrise wurde auch der Begriff der Freiheit oft nur noch auf ökonomische Ellenbogenfreiheit enggeführt. Grund genug zu fragen, welcher Freiheitsbegriff Triebfeder der friedlichen Revolution war, die Revolution nicht als Geschichte abzutun und ihre aktuelle Bedeutung zu diskutieren. Unsere Veranstaltung will die vielseitigen Aspekte von Freiheit als Grundsatz politischen Handelns und individueller Entscheidungsmöglichkeiten zum Thema machen und darüber einen Generationendialog anregen.

 

Wichtig: Anmeldung bis zum 7.8.09

 

 

Als "annus mirabilis" – als ein Jahr der Wunder bezeichnete der polnische Publizist Adam Michnik das Jahr 1989. Das Wunder, von dem er dabei sprach, war der Höhepunkt einer fortwährenden Auseinandersetzung mit den kommunistischen Systemen in Ost- und Mitteleuropa. Es war das Ergebnis der Solidarnosc-Bewegung in Polen, der Reformen in Ungarn, der Aufstände in Rumänien, der Proteste in der Tschechoslowakei und nicht zuletzt der Massendemonstrationen in der DDR. Es war das Wunder einer friedlichen Revolution, die Freiheit und Demokratie zum Ziel hatte.

 

"Wir sind das Volk" – das war der urdemokratische Ruf des Jahres 1989, Erinnerung und Auftrag zugleich. Das Gedenken im Jubiläumsjahr 2009 wird aber zusehends auf den Fall der Mauer und die Wiedergewinnung der deutschen Einheit reduziert. Bis zum Beginn der gegenwärtigen Wirtschaftskrise wurde auch der Begriff der Freiheit oft nur noch auf ökonomische Ellenbogenfreiheit enggeführt. Grund genug zu fragen, welcher Freiheitsbegriff Triebfeder der friedlichen Revolution war, die Revolution nicht als Geschichte abzutun und ihre aktuelle Bedeutung zu diskutieren.

 

Die Veranstaltung soll die vielseitigen Aspekte von Freiheit als Grundsatz politischen Handelns und individueller Entscheidungsmöglichkeiten zum Thema machen und darüber einen Generationendialog anregen: Was ist aus der demokratischen Bewegung von damals geworden? Welche Hoffnungen aus 1989 haben sich erfüllt? Was bedeutet Freiheit heute und was damals? Welche Gefährdungen der Freiheit gibt es aktuell? Und nicht zuletzt: Wie wird sich die Freiheit und damit auch die politische Kultur in Europa weiterentwickeln? Was kann und muss die Politik hierfür tun und was jeder und jede Einzelne?


Programm und ReferentInnen


Siehe auch:
Freiheit statt Angst! 12.9.09 in Berlin
Bankdaten frei - bekommen die USA vollen Einblick?
Deutsche Firma droht iranischen Angestellten mit Rauswurf, wenn sie Proteste unterstützen
FDP & CSU: Bankenaufsicht soll Geheimniss werden
Anti-demokratische Tendenzen der FDP werden offensichtlich

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  • : Direkte Aktion
  • : Anstatt die Bürgerinnen und Bürger zu Zuschauern der Demokratie zu degradieren (wie das viele Medien tun), bietet das Blog "DirekteAktion" vielfältige Möglichkeiten, aktiv einzugreifen, Druck auf die Politiker auszuüben und die Welt in der wir leben zu verbessern. Diese Bemühungen können alle LeserInnen unterstützen, indem sie bei den Aktionen mitmachen und diese aktiv weiterempfehlen. DirekteAktion begreift sich als demokratisch und konstruktiv.
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