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22. April 2009 3 22 /04 /April /2009 17:24
Es begann als Provinz-Posse, doch es wurde zu einem handfesten Skandal.Media Markt

Die männlichen Mitarbeiter des Media Marktes (Motto: "Ich bin doch blöd")  in Wolfsburg erhielten letztes Jahr ein vom 15. Oktober 2008 datiertes Schreiben ihrer Geschäftsführung. Leider, heißt es da, habe man wiederholt feststellen müssen, "dass es einen Mitarbeiter in unseren Reihen gibt, dem es Spaß zu machen scheint, seine Popel an die Toilettentüren der Herrentoilette zu schmieren". Für die anderen Angestellten sei das eine Zumutung. Auch von der Reinigungsfirma könne man nicht verlangen, den Dreck zu entfernen.

Die Geschäftsführer kündigten einen DNS-Test an, den "die exzellenten Verbindungen der Geschäftsleitung zu unserem Klinikum" möglich mache. Die Kosten von rund 2000 Euro seien sie bereit zu investieren, "um diesen Drecksack zu überführen". Später drohten die Geschäftsführer dem "Dreckschwein" noch: "Wir werden Sie fristlos entlassen!"

Das ein solches Schreiben an die Presse gelangt (auch ohne wikileaks.org) ist eigentlich unvermeidlich. Und so machte die Braunschweiger Zeitung den Toilettenschmutz im Wolfsburger Media Markt zum Lokal-Aufmacher und zur Nachricht im überregionalen Teil. Allerdings schrieb die Zeitung nur von "einem Einzelhandelsgeschäft" und nannte den Namen des Unternehmens nicht.

Doch schon während der Recherche habe einer der Geschäftsführer des Media Marktes mit der Kündigung von Anzeigen gedroht. Die Redaktion hatte dieses - gemäß ihres Grundsatzes der Trennung von Redktion und Anzeigen-Geschäft - ignoriert. Doch der Media Markt machte ernst und schaltete fortan keine Anzeigen mehr.

Ein klarer Fall: Hier versuchte sich ein Gott-gleich fühlender Geschäftsführer, die Lokalpresse gefügig zu machen. Inzwischen hat die öffentliche Aufregung dafür gesorgt, dass die Braunschweiger Zeitung nicht mehr boykottiert wird. Doch die Media Markt Zentrale bestreitet, dass es einen Zusammenhang zwischen der Berichterstattung der Braunschweiger Zeitung und dem zeitweiligen Anzeigenentzug gab. Von einer Entschuldigung werden diesem dreisten Zensur-Versuch ganz abgesehen.

Der Media Markt ist mit Geschäften in 195 deutschen Städten und einem Jahresumsatz von zuletzt 5,6 Milliarden Euro Marktführer im Elektrofachbereich. Die Geschäfte laufen mit denen der Saturn-Kette zusammen unter dem Dach der Media-Saturn-Holding, die wiederum zur Metro Group gehört, einem der weltgrößten Handelsunternehmen. Die Geschäftsführer eines Marktes sind jedoch Miteigentümer ihrer Häuser. Nach Angaben von Metro sind sie mitverantwortlich fürs Sortiment, den Vertrieb - und die Werbung.

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20. April 2009 1 20 /04 /April /2009 21:51
Wie kann man den größten Betrug der deutschen Bankgeschichte beschreiben, ohne ins Wirtschafts-Kauderwelch abzudriften oder platte Kommunisten-Sprüche der 80er zu recyceln?

Ich drohe zu scheitern und probiere den Einstieg mal mit eine heise.de-Zitat:

Alle deutschen Finanzinstitute zusammengenommen haben nur noch ein Eigenkapital von knapp 300 Milliarden Euro bei einer Bilanzsumme von 8.000 Milliarden Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von weniger als 4 %. Diese Zahlen sind erschreckend, da lediglich Wertberichtungen von 4 % aller Aktiva das gesamte Eigenkapital aller Finanzinstitute der Bundesrepublik Deutschland auslöschen würden. Geht man von realistischen Wertberichtigungen von etwa 20 % aus, so müsste der Bund wenn er alle Banken retten wollte, 1.600 Milliarden Euro nachschießen.

Aber der Reihe nach: Erst haben die Banken in der grenzenlosen Gier nach immer größeren Profiten die Weltwirtschaft an den Rand des Ruins gebracht. Dann haben sie versucht, ihre Taten zu vertuschen, bis es nicht mehr anders ging. Und jetzt versuchen die Regierungen, der Schwindel offiziell zu deckeln, damit das Banken System nicht zusammenbricht.

Jetzt müssen die Steuerzahler die Suppe auslöffeln, denn die dicken Gewinne der lezten Jahre sind beiseite geschafft.

Offenbar will niemand in der Bankenwelt sich eingestehen, dass das angebliche Wirtschaftswachstum der USA in den Jahren 2003 bis 2007 nichts anderes als eine spekulative Seifenblase war, die auf illusionären Scheingewinnen basierte. Banken sind jetzt dazu übergegangen die Verluste auf zukünftige Perioden zu verteilen. Auch die so genannten Bad Banks dienen im Grunde genommen nur der Bilanzfälschung. Werden toxische Papiere zu hoch angesetzt, wird die Problemlösung oder ein möglicher Bankrott in die Zukunft verlagert - gemäß dem Prinzip Hoffnung, dass man mit dieser Maßnahme Zeit gewinnt, um dem Konkurs zu entrinnen.


Das wahre Ausmaß der Katastrophe ist also noch verborgen. Wäre es nicht besser, die Banken alle kaputt gehen zu lassen, anstatt die Wirtschaft dauerhaft zu runieren?

Lieber eine ende mit Schrecken, als eine Schrecken ohne Ende!
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20. April 2009 1 20 /04 /April /2009 20:23
Das Handelsblatt schreibt:

Mitten in der tiefsten Rezession der Nachkriegsgeschichte erwartet Aktionäre ein warmer Geldregen. Allein die 30 größten börsennotierten Unternehmen im Deutschen Aktienindex (Dax) reichen in diesem Jahr 22,4 Mrd. Euro weiter, der Löwenanteil davon fließt bis Ende Mai.


Tatsache ist: Diese Woche wollen sechs Konzerne Dividenden-Ausschüttungen in Höhe von  von 5,2 Mrd. Euro beschließen. Und:  Zehn der 30 Dax-Konzerne erhöhen sogar ihre Dividenden.

- Der weltgrößte Chemiekonzern BASF verteilt an seine Besitzer wie im Vorjahr 1,8 Mrd. Euro. Zynischm, denn BASF plant an seinem Stammsitz Ludwigshafen Kurzarbeit
 

- Der Softwarekonzern  SAP hält seine Dividende auf Vorjehres-Niveau, obwohl die Walldorfer die Zahl ihrer Stellen um 3 000 senken wollen.

 

- Thyssen-Krupp hat bereits 669 Mio. Euro ausgeschüttet, genauso viel wie im vorangegangenen Boomjahr. Handelsblatt: "Trotz geplanter Entlassungen von mehreren Tausend Mitarbeitern will Berthold Beitz, Vorstand der Krupp-Stiftung, auch künftig nicht auf Dividenden verzichten."

 

- Die Post und die Telekom mehr aus, als sie netto verdient haben und bluten so ihre Unternehmen aus. Das Geld wird zukünfitg für Investitionen fehlen. Die Post zahlt an diesem Dienstag 60 Cent pro Aktie - der Nettoverlust liegt bei 1,40 Euro pro Aktie. Die Telekom zehrt sogar das zweite Jahr in Folge an ihre Substanz.

 

Handelsblatt: Weitere Details

 

Proteste beim MayDay in Berlin oder direkte an Politiker und Presse.

 

Alles in allem eine Bestätigung dessen was ich schon schreib: CDU Wahltaktik: Agenda-Setting und BMW bedient sich aus den Rettungsfonds 

 

 

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17. April 2009 5 17 /04 /April /2009 02:49

 

 

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16. April 2009 4 16 /04 /April /2009 22:55
EU-Energielabel führt Verbraucher gezielt in die Irre - in Interesse der Industrie. Die Lobby-Verbände haben verhindert, das das Energie-Label - ohne Expertenwissen - eine echte Einschätzung des Energieverbrauchs ermöglicht.

Das schadet nicht nur der Umwel, sondern schlägt auch voll auf die individuelle Stromrechnung durch.

Für diese Verbrauchertäuschung könnt ihr euch bei euren aktuellen Europa-Abgeordneten bedanken und/oder das Thema beim anstehenden Europa-Wahlkampf ansprechen: direkt gegenüber den Parteien, den Kandidaten (auf Veranstaltungen, an den Infotischen in der Stadt, per Brief oder E-mail) oder in Leserbriefen an eure lokale Zeitung.

Einige Politiker sind inzwischen auch schon über Twitter zu erreichen: Übersicht

Ausserdem haben wir ja eine Ministerin für Verbraucherschutz (Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner, CSU), die uns eigentlich vor solcher Augenwischerei schützen sollte: Kontakt-Formular
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14. April 2009 2 14 /04 /April /2009 22:22
Immer wieder versuchen Firmen und Institutionen kritische Stimmen im Internet mit Hilfe ihrer Anwälte zum Schweigen zu bringen, statt sich inhaltlich mit den Argumenten auseinander zu setzen. Meist erfolgt das sogar, ohne das überhaupt einmal Kontakt mit dem Kritiker auf genommen wurde. 

In noch krasseren Fällen werden Anwälte aus reiner Gewinnsucht aktiv und mahnen Firmen und Einzelpersonen ab (z.B. wegen einem unvollständigen Impressum) , um dann die Gebühren zu kassieren, ohne in irgendeiner Form geschädigt worden zu sein.

Solche Abmahnungen können für Einelne den wirtschaftlichen Ruin bedeuten. Andere rücken von Ihrer Meinung ab, weil sie sich eine teure juristische Auseinandersetzung nciht leisten können.

In jedem Fall aber bedeutet der Versuch, Kritik mit juristischen Mitteln zum Schweigen zu bringen, den Verlust von Meinungsfreiheit. Meinungsfreiheit ist eines der zentralen Güter unserer Verfassung und Vorraussetzung für das Funktionieren von Demokratie und Marktwirtschaft.

Deshalb hier in Kürze der Abmahn-Pranger. Damit jeder selbst entscheiden kann, welche Produkte er / sie kauft, mit welchen Firmen er / sie kooperiert und welche Web-Seiten er / sie besucht.




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13. April 2009 1 13 /04 /April /2009 22:36
Obwohl der BMW-Konzern jahrzehntelang fette Gewinne realisiert hat und über reichlich Rücklagen und Reserven verfügen müßte, wird nun bekannt, das er sich nun aus dem Rettungsfonds der Bundesregierung bedient  - zur "Absicherung der Geschäfte".

Ein Konzern, der seit 1998 ständig mit Rekordgewinnen wirbt und PR macht. Kaum gibt es mal eine schlechtes Jahres wird die Hand aufgehalten und der Steuerzahler muss löhnen. Denn die Gelder in den Rettungsfonds sind Steuergelder, Gelder die wir schon von unserem Lohn abgezogen bekamen oder in Zukunft abgezogen bekommen.

Bei BMW müssten Milliarden an Rückstellungen vorhanden sein, um Geschäfte zu sichern. So hätten es die Eigentümer gern: Bei Gewinnen soll sich der Staat zurückhalten, bei Verlusten springt die Allgemeinheit ein - das ist unerträglich. Solche "cleveren" Eliten werden unsere Gesellschaft zerstören.

Besonders unerträglich aber BMW hat sich nun auch noch zu einer besonders "ethischen" Firma ernennen lassen:

2009 World’s Most Ethical Companies.


In der Liste tauchen noch weitere Firmen auf, die sich derzeit auf Kosten der Steuerzahler sanieren lassen.
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22. März 2009 7 22 /03 /März /2009 15:53

Die aktuell beginnende Wirtschaftskrise (aka Krise des Kapitalismus) hat schon an vielen Stellen klassische Ideologien aufbrechen lassen. Konservative erkennen, das man Konzernen nicht endlos Steuergelder in den Hals stopfen kann und denken nicht nur über Enteignungen nach, sondern stimmen für entsprechende Gesetze. Echte Liberale (also nicht Herr Westerwelle) gestehen das Versagen des Marktes ein und machen Vorschläge für seine Regulierung. Und Linke - sonst immer schnell zu Hand, nach staatlicher Rettung von Arbeitsplätzen und Enteignungen zu rufen - wollen plötzlich davon nichts wissen und rufen zur Demonstration "Wir zahlen nicht für eure Krise" auf. Denn sie haben erkannt, das der kleine Mann - die Kosten der Krise auch bei Verstaatlichungen und Subventionen zahlt.

Man könnte meinen, die Welt steht plötzlich Kopf.

Ganz falsch ist das auch nicht. Denn etwas ist eingetreten, was weder die Wirtschaftspolitiker der Parteien, noch die Vorstände der internationalen Konzerne, noch die Wirtschafswissenschaftler an den Universitäten und schon gar nicht die verkopften Rotwein-Marxisten der linken Splittergruppen für möglich gehalten haben (obwohl es letztere Jahrzehnte lang beharrlich wiederholt haben, ohne sich darauf vorzubereiten, aber dazu gleich mehr): Der Kapitalismus ist in einer grundlegenden Krise, die Märkte haben sich geirrt und zwar nicht nur ein wenig, sondern ganz gewaltig. Marktversagen im großen Stil.

Um es vorweg zu nehmen: Natürlich wird der Kapitalismus es überleben. Denn es gibt - zumindest derzeit - kein anpassungsfähigeres Wirtschafts- und Herrschaftssystem und auch nicht den Hauch einer Alternative. Sowohl die dogmatischen Sozialisten (Linke, Marxisten, et.al.) , wie auch die undogmatischen Globalisierungskritiker haben davor zwar gewarnt, aber es nicht geschafft eine Alternative im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Statt dessen haben sie sich in Graben- und Machkämpfen (dog. Sozialisten) oder technischen Details und Grasswurzel-Aktionen (Attac) verzettelt.

Erstaunlich ruhig bleibt es bei den Grünen. Zwar gibt es Diskussionsansätze für einen "Green New Deal", besonders von Sven Gigold getrieben. Mit ihren klassischen Ansätzen der Dezentralisierung, Entschleunigung und Nachhaltigkeit können sie sinnvolle Beiträge zur Veränderung des Wirtschaftssystems leisten. Aber das scheint in der grünen Führungsetage noch nicht verstanden worden zu sein. Schade.

Dennoch ist das kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Die politische Landschaft ist in Bewegung geraten und zwar weg von wirtschaftspolitischen Ideologien. Das ist gut so. Jetzt gilt es Pflöcke einzuschlagen und Konsequenzen zu fordern, bevor die Lager ihre Reihen wieder schließen können.

Wichtigster Ansatzpunkt ist kurzfristig der Protest gegen die zentralistische und undurchsichtige Praxis bei der Gewährung von Wirtschaftshilfen. Weder die Kriterien für die Vergabe von Hilfen sind nachvollziehbar noch die Konditionen und Bedingungen, die an diese Hilfen geknüpft werden (falls überhaupt). Die Politiker verhandeln hinter verschlossenen Türen und der Eindruck der Mauschelei und Vetternwirtschaft ist allemal berechtigt.

Und während Vorstände und Regierungschefs, die die Krise verursacht habe, im Amt bleiben oder Millionen Abfindungen kassieren, Unternehmen Millionen-Kredite vom Steuerzahler finanziert bekommen, müssen Arbeitnehmer und Arbeitslose mit der Streichung ihrer Jobs und Hilfen überleben.


Deshalb will ich mich hier dem Aufruf zu den Demonstrationen am 28.3. anschließen:


Wir wollen, dass die Verursacher und Profiteure der Krise zur Kasse gebeten werden! Wir werden nicht hinnehmen, dass die Beschäftigten, Erwerbslosen, Rentnerinnen, Schülerinnen, Studierenden und die Menschen im globalen Süden die Zeche zahlen!


Am 28. März demonstrieren wir für eine solidarische Gesellschaft und grundlegende Veränderungen der Wirtschaft. Wir wollen eine demokratische Kontrolle der Wirtschaft und deren Ausrichtung an den Bedürfnissen der Menschen statt an Profiten. Sofortige Enteignung und Vergesellschaftung der Banken statt Verstaatlichung der Verluste! Soziale Sicherheit für alle weltweit statt Sicherung der Profite!


Der Zwang zu ständigem Wirtschaftswachstum, Konkurrenz und Profiterzeugung steht einer Gestaltung der Wirtschaft nach sozialen und ökologischen Zielen entgegen. Wir brauchen Alternativen jenseits des Kapitalismus – so wie es ist, bleibt es nicht.


Selbst wenn man nicht mit allen Forderungen der Veranstalter übereinstimmt, sind diese Demonstrationen eine passende Gelegenheit, um klarzustellen, dass wir damit, wie diese Krise gemanaged wird, nicht einverstanden sind.


Macht mit und sagt es weiter. Ein Guter Anlass auch, um der Thema in Familien-, Freundes- und Kollegenkreis zu diskutieren. Krisen sind keine Schicksale, Krisen haben Ursachen und Verantwortliche. Krisen müssen Konsequenzen haben.


Internationaler Aktionstag 28.3. 2009

Demo in Frankfurt

Termin: 28. März 2009

Beginn: 12 Uhr, Hauptbahnhof & Bockenheimer Warte

Abschlusskundgebung: 15 Uhr, Römerberg


Demo in Berlin

Termin: 28. März 2009

Beginn: 12 Uhr, Rotes Rathaus
Abschlusskundgebung: 15 Uhr, Gendarmenmarkt

Video

Aufruf

Presseberichte

Die Busbörse bietet ein ständig wachsendes Angebot an Mitfahrmöglichkeiten, bestimmt auch aus Deiner Stadt

Details zur Berliner Demo.

Details zur Frankfurter Demo.
 

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16. März 2009 1 16 /03 /März /2009 14:03

Die Idee: Fahrzeuge der Fahrbereitschaft des Bundestags, die die Abgeordneten durch Groß-Berlin kutschiert und sonstige Pkw des Parlaments, sollten nur noch dann neu angeschafft werden, wenn sie ab sofort nicht mehr als 140 Gramm CO2 ausstoßen und ab 2012 nicht mehr als 120 Gramm.

Eine gute Idee, würde man denken. Sie hatte ein Problem: Dafür in Frage kamen nur folgende Autos:

  • BMW 1er,
  • Opel Zafira,
  • Toyota Prius mit Hybridantrieb.

Alle wollen sie Opel retten. Aber kaum einer will einen Opel fahren. Weder die CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten, noch die Mandatsträger der SPD, jene der FDP schon gleich gar nicht.

Schlimmer noch: Auch die anderen beiden umweltfreundlicheren Fahrzeuge stossen auf strikte Ablehnung. Der angemietete Fahrdienst kutschiert weiterhin mit den E-Klasse Daimlern 220 CDI, die die guten CO2-Werte nicht erreichen. Und als eigene Fahrzeuge des Bundestags werden weiterhin nur Daimler, 5er BMW und Audi A6 gekauft. Der durchschnittliche Schmutzausstoß dieser 34-Wagen-Flotte liegt nach Angaben der Pressestelle des Parlaments bei 180 Gramm CO2 pro Kilometer.

Quelle: Hans Peter Schütz - Berlin vertraulich! auf Stern.de

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11. März 2009 3 11 /03 /März /2009 11:11
Wenn Firmen ihre Mitarbeiter loswerden wollen, beginnt für Helmut Naujoks lukratives Geschäft: Sein Duisburger Strategie- und Beratungsunternehmen weist Arbeitgeber an, wie sie “Unkündbare kündigen können”. Dazu gehören Schwangere oder Betriebsräte. “Bei der richtigen Strategie kann selbst ein 15-köpfiger Betriebsrat gekündigt werden”, brüstet sich Naujoks. Er bringt Managern bei, wie sie Betriebsräte sprengen oder jahrzehntelang Beschäftigte loswerden können. (FR-Online)

Er distanziert sich offiziel vom Mobbing, wendet aber ähnliche Nervenkrieg-Methoden an, wie sie bei der Telekom Östereich geplant waren und zum Rücktritt des Personalvorstandes führten.

Die FR berichtet wie zum Beispiel Werner Koleczko, 52-jähriger Betriebsratsvorsitzende einer baden-württembergischen Firma mit einer Flut von Abmahnungen überzogen wurde, etwa wenn er die Mittagspause um drei Minuten überzog.  Mit einem Anwalt hat er es geschafft, die Kündigungen abzuwehren. Aber andere Betriebsräte waren so mürbe, dass sie gegen kleine Abfindungen gingen und durch eine arbeitgeberfreundliche Gruppe ersetzt wurde.

Naujoks System hat sich deutschlandweit einen Namen gemacht. Anwaltskollegen wollen nicht mit dem Juristen in einem Atemzug genannt werden. Verdi bezeichnet den hochgewachsenen Juristen als "brutalen Betriebsratskiller, dem jedes Mittel recht ist".

Die Süddeutsche Zeitung berichtet sogar von Schadensersatzforderungen und anonymen Anrufen, die die Opfer von Naujoks erhielten.

Christina Frank von der Gewerkschaft Verdi in Stuttgart vernetzt gerade deutschlandweit die Geschädigten von Naujoks. Außerdem helfen die Gewerkschaften ihren Mitgliedern, sich zu wapnen. Mittlerweile mehren sich deutschlandweit Schulungsinstitute für gewählten Betreibsräte. Die FR urteilt: Der Arbeitskampf wird zunehmend zu einem juristischen Kräftemessen.

In seinem Buch "Die Kündigung von Unkündbaren" verwendet Naujoks reißerische Zwischenüberschriften, die  eine deutliche Sprache sprechen und enthüllen, welchen Geistes er ist. Er beschreibt dort: : "Demontage des Arbeitnehmers", "Zermürbungsstrategie", "Strategisches Schikanieren des Arbeitnehmers" oder "Psycho-Folter durch den Arbeitgeber".

Bekannte Kunden von Naukoks:
  • Kabel Baden-Württemberg
  • Volksbank in Ludwigsburg
  • Metallfirma BTE Biegetechnik in Ilshofen bei Schwäbisch Hall

Quellen:
Artikel der Frankfurter Rundschau, 10.03.2009
Der Mann fürs Grobe verliert, Verdi News zu Naujoks-Einsatz  bei den Volksbanken
Süddeutsche vom 14.7.2007


Foto. von Naujoks
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