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17. Mai 2009 7 17 /05 /Mai /2009 18:03
Ausgehend von meinem Artikel " Krisenhilfe erspendet? Der strenge Geruch der Korruption!" möchte ich noch weiter gehen und einen schweren Mangel an Deutschlands Subventionssystem kritisieren.

Vorweg: Ich habe nichts gegen Subventionen als eines von vielen Mitteln, die der Staat (wenn es ihn nun schon geben muss) zur Steuerung des Wirtschaftsgeschehens einsetzen kann.

Was mich absolut nervt ist allerdings, das die Top-Manager,die fordern der Staat möge sich aus der Wirtschaft heraushalten, gleichzeitig gerne staatliche Subventionen in Anspruch nehmen.

Was jedoch nicht nur nicht, sondern auf gar keinen Fall sein darf: Unternehmen beziehen staatliche Subventionen und reichen einen Teil dieser Subventionen in Form von Parteispenden an die Parteien weiter, die über die Subventionen beschlossen haben.

Das darf nicht sein, weil:

1.) Erstens finanzieren die Steuerzahler so Parteien mit Geld, das eigentlich für andere Zwecke bestimmt ist.

2.) Wenn Unternehmen den Parteien Geld geben, die die Subventionen beschließen, dann ist das Korruption.

Deshalb gehören Parteispenden von Subventionsempfängern verboten. Das gilt dann natürlich auch für Harz4 Empfänger, aber das wäre für die sicher zu verkraften.

Siehe auch:
Krisenhilfe erspendet? Der strenge Geruch der Korruption!
BMW bedient sich aus den Rettungsfonds




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15. Mai 2009 5 15 /05 /Mai /2009 22:36
Angesichts deraktuellen Krise appellieren mehreren Grüne Kreisverbände an die SPD und die Linke, sich zusammenzutun und eine gemeinsame Politik zu suchen. Der Kreisverband Gelsenkirchen schreibt über Facebook an Grüne Mitglieder:

"Da es sich jetzt bereits abzeichnet, dass das Austrocknen der Finanzoasen und die Regulierung der Finanzmärkte nur zögerlich, halbherzig und damit unwirksam geschieht, der Staat in eine gigantische Verschuldung driftet, die Steuerpolitik nicht korrigiert wird und weitere soziale Verwerfungen zu befürchten sind und die Klimakrise kaum noch vorkommt, gilt es jetzt, nicht in rechnerischen Farbkombinationen, sondern gesellschaftspolitisch zu denken und SPD sowie die Partei die Linke aufzufordern, sich der gemeinsamen Verantwortung zu stellen.

Mit dem besten Wahlprogramm seit Jahren und einer wirklich substanziellen Analyse der Krisen und entsprechenden Lösungskonzepten, liegt es nun auch in unserer politischen Verantwortung, die inhaltlich einzig tragfähige Perspektive, "um ein solchen Programm umzusetzen" (Sven Giegold), jetzt offen und ehrlich zu benennen."


Der Aufruf unter dem Titel
Für eine Koalition eines ökosozialen und demokratischen Neuaufbruchs

kann hier nachgelesen werden. Darin heißt es unter anderem:

Die ökonomische, soziale und politische Lage und die Größe der anstehenden Aufgaben fordern und rechtfertigen diesen Schritt. Die Zweite Weltwirtschaftskrise könnte bei uns vielen Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz nehmen, hohe Staatsschulden hinterlassen und weltweit das Elend, den Raubbau an der Natur und die Kriegsgefahr erhöhen.

Die Beantwortung der Frage: „Wer zahlt für die Krise?“ wird für den sozialen Frieden und die Stabilität unsere Demokratie in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung sein. Die zusätzlich sich abzeichnende ökologische Katastrophe wird die Situation zusätzlich für  viele Menschen weltweit dramatisch verschlechtern. Die Parteien des gesellschaftlichpolitischen Spektrums Mitte-Links haben für die drängendsten Aufgaben tragfähige
Lösungen, die sie den Menschen gemeinsam anbieten können, ohne die Unterschiede verschweigen zu müssen und verschweigen zu wollen.

Wir brauchen linke Korrekturen und einen demokratischen Neuaufbruch. Um eine bessere Zukunft zu gewinnen, müssen daher die drei linken Parteien des Bundestages zu einer gemeinsamen Antwort finden.



Unterzeichnet wurder der Aufruf von folgenden Personen:
KV Gelsenkirchen (Beschluss der Mitgliederversammlung vom 06.05.2009)
Helmut Blöcker, KV Braunschweig
Ralf Henze, KV Odenwald-Kraichgau
Andrea Schwarz, KV Karlsruhe Land
Claudia Laux, KV Ahrweiler
Gabriele Joch-Eren, KV Hochsauerland
Jörn Jensen, KV Berlin-Mitte
Claudia Nobel, SV Oldenburg
Dietrich Dasenbrook, KV Gifhorn
Bastian Witte, KV Stuttgart
Tim Peters, SV Oldenburg
Charlotte Schneidewind-Hartnagel, KV Odenwald-Kraichgau
Katharina Spiel, KV Weimar
Markus Mezger, KV Hochtaunus
Oliver Münchhoff, KV Charlottenburg-Wilmersdorf
Christian Michalak, KV Bochum
Rudolf Witzke, KV Heidelberg
Maik Babenhauserheide, KV Herford
Kai Lendzian, KV Hannover
Ario Ebrahimpour Mirzaie, KV Köln
Klemens Griesehop, KV Pankow Berlin
Lars Andersen, KV Hamburg-Altona
Dr. Franz Schart, KV Gelsenkirchen
Tobias Edling, KV Potsdam
Frank Peters, Sprecher KV Bad Dürkheim
Stefan Ziller, MdA, KV Marzahn-Hellersdorf
Peter Nickels, OV Herzogenrath/Kreis Aachen
Anna Seliger, KV München
Dagmar Kaufmann, KV Südliche Weinstraße
Beate Wichmann, KV Erfurt
Sven Lehmann, KV Köln
Hans-Ulrich Dönhoff, KV Dortmund
Dietrich Dasenbrook, KV Gifhorn
Sonja Rothweiler, KV Karlsruhe-Land
Sven Wöhler, KV Braunschweig
Frieder Otto Wolf, KV Berlin-Schöneberg




Diese Initiative finde ich gut. Bei allen Differenzen sollte das Konstruktive im Fordergrund stehen.Die Verweigerungshaltung führt nur dazu, die CDU in die Regierung zu bringen.



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15. Mai 2009 5 15 /05 /Mai /2009 19:52
"Ich arbeite 65 bis 75 Stunden pro Woche, wenn es glatt läuft", sagt er. Wenn es nicht glatt laufe, seien es an die 80 Stunden. "Unter zehn bis zwölf Stunden pro Tag komme ich nie raus", sagt er. "Wir arbeiten hier am Limit."

Als er eingestellt wurde, sei von einer 45-Stunden-Woche die Rede gewesen, sagt Frank. "Ich mach oft mehr als das Doppelte."

Die "tageszeitung" hatte vor kurzem über einen Netto-Marktleiter berichtet, der angab, in einem Jahr 1000 Überstunden geleistet zu haben.

Dabei verdienen die Filialchefs den Aussagen der Betroffenen zufolge manchmal nicht mehr als 2200 oder 2400 Euro brutto.

Die Edeka-Gruppe setzt bei ihrer Discount-Tochter Netto deshalb auf aggressive Expansion. Mit dem Erwerb der Plus-Märkte bringt es Netto nach Unternehmensangaben bereits auf rund 3700 Filialen. In den kommenden drei Jahren sollen 850 weitere hinzukommen - ob dieser Kurs die Arbeitsbedingungen verbessert, ist fraglich.

Mehr Horror-Geschichten:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,622053,00.html


Siehe auch:
Klassenkampf mit Geheimdienstmitteln
Big Brother bei Drogeriekette Müller
Media-Markt versuchte kritische Lokalzeitung zum Schweigen zu bringen
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13. Mai 2009 3 13 /05 /Mai /2009 22:22
Stell dir vor, es ist Krise -  und das Geld sprudelt fleissig weiter. Die Milliarden-Verluste der Unternehmen und Entlassungen scheinen keien Einfluß darauf zu haben, wieviel die Unternehmen spenden. Oder doch?

Vielleicht ist es auch umgekehrt?

Es scheint jedenfalls so als wenn ein gewisser Teil der Milliarden Krisenhilfe direkt an gewisse Parteien weitergereicht wird.

Dasist ein ziemlicher Skandal! Denn es ist das Geld der Steuerzahler, das die Unternehmen zur Rettung von Arbeitsplätzen erhalten. Aber sie geben es an die Parteien weiter, die die Krisenhilfe verteilt haben.

Das gehört verboten!

Welt online Banken sind trotz Krise die eifrigsten Parteispender


Thurgauer Tageblatt Angeschlagene US-Banken gaben 370 Millionen für Lobbying und Parteispenden aus

Yahoo News Wirtschaftskrise wirkt sich bislang kaum auf Parteispenden aus

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12. Mai 2009 2 12 /05 /Mai /2009 20:35
Massentierhaltung Schuld an der SchweinegrippeBis jetzt weiß niemand, ob die Schweinegrippe zur globalen Pandemie wird, doch Wissenschaftler verfolgen eine heiße Spur: Eine riesige Schweinezuchtanlage eines amerikanischen Weltkonzerns in Veracruz, Mexiko.

Anzeichen deuten auf einen Zusammenhang zwischen Schweinegrippe und riesigen Zuchtanlagen, die schmutzig, gefährlich und unmoralisch sind.

Diese Zuchtanlagen sind ekelerregend, unethisch und gefährlich und der Trend ist ungebremst. Auf brutalste Art und Weise werden Schweine in fensterlose Hallen gepfercht und mit Medikamenten vollgepumpt. Es ist nur eine Frage der Zeit bis diese Praktiken zum Gesundheitsrisiko werden! Unkontrollierte Massentierhaltung bietet ideale Voraussetzungen für die Entstehung neuer Virenstämme und Mutationen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) müssen ermitteln und für derartige Anlagen Vorschriften erlassen, um die weltweite Gesundheit zu schützen.

Das Agrobusiness wird versuchen, jeden Ansatz einer Reform im Keim zu ersticken. Deshalb brauchen wir die massive Unterstützung der Bevölkerung, damit die Gesundheitsbehörden uns nicht ignorieren können. Unterzeichnen Sie die Petition für eine Untersuchung und Regulierung der Massentierhaltung und erzählen Sie Freunden und Bekannten davon und wir übermitteln sie an die UNO. Sobald wir 200'000 Unterschriften erreichen, werden wir die Petition der WHO in Genf, zusammen mit einer Herde von Pappschweinen, überbringen. Pro 1000 Unterschriften werden wir der Herde ein weiteres Schwein hinzufügen:

http://www.avaaz.org/de/swine_flu_pandemic

Letzte Woche wurde über nichts anderes gesprochen -- Mexiko stand still, rund um den Globues wurde der Flugverkehr eingeschränkt, Schweineimporte verboten und drastische Manßnahmen zur Eindämmung der weltweiten Ausbreitung eingeführt. Nachdem sich die Lage allmählich beruhigt, stellt sich die Frage nach dem Ursprung und wie wir einen zukünftigen Grippeausbruch verhindern können.

Smithfield Foods, der größte Fleischproduzent der Welt, dessen Zuchtanlage in Mexiko als Ursprungsort des A H1N1-Ausbruchs vermutet wird, bestreitet die Vorwürfe und versichert, dass keine Verbindung zwischen ihren Schweinen und dem Ausbruch bestehe. Die Agrarindustrie bezahlt Unsummen für Forschungsprojekte, die aufzeigen sollen, dass kein Gesundheitsrisiko besteht. Die WHO sagt seit Jahren, dass ein erneuter Ausbruch nicht ausgeschlossen werden kann (2) und Experten der FAO sehen einen Zusammenhang zwischen Massentierhaltung und Verbreitung von Infektionskrankheiten(3). Die staatlichen U.S. National Institutes of Health (NIH), das größte klinische Forschungszentrum der Welt, haben bereits 2006 im Hinblick auf mögliche Pandemien vor Massentierhaltung hingewiesen.(4)

Studien über die erschreckenden Umstände, die Schweine in riesigen Zuchtanlagen erleiden müssen, sind im Überfluss vorhanden und auch die verheerenden Auswirkung auf Kleinbauern bleiben nicht ungeklärt. Smithfield wurde mit einer Geldstrafe von $12.6 Millionen belegt und steht gegenwärtig unter einer bundesstaatlichen Untersuchen(5) wegen der durch Schweineexkremente hervorgerufenen Umweltschäden.

Trotz all dieser Schadensnachweise führen weltweit angewachsener Fleischkonsum und eine mächtige Lobby, zu einer ungebremsten Verbreitung dieser abscheulichen und unethischen Zuchtanlagen, die wir auch noch mit Subventionen unterstützen.(6) Als Folge dieser Bedrohung müssen wir die Wahrheit ins Licht rücken und die Betreiber der Schweinezuchtanlagen zur Rechenschaft ziehen. Unterzeichnen Sie die Petition für Untersuchung und Regulierung:

http://www.avaaz.org/de/swine_flu_pandemic

Diese Krise kann nur gelöst werden, indem wir unsere Nahrungsmittelproduktion überdenken und eine Untersuchung über die Auswirkungen von Massentierhaltung auf die öffentliche Gesundheit verlangen. Strikte Normen für artgerechte Tierhaltung und Qualität in der Lebensmittelkontrolle könnten sicherstellen, dass wir zukünftig besser vor solchen Pandemien geschützt sind.

Unterzeichnen Sie die Petition an die WHO und FAO für eine Untersuchung und Regulierung dieses Gesundheitsrisikos!

http://www.avaaz.org/de/swine_flu_pandemic


Weitere Quellen:
Berichte über den Link zwischen der mexikanischen Zuchtanlage und der Schweinegrippe:

(1)Biosurveillance-Report konnte die Krankheit bis zur Smithfield-Farm zurückverfolgen (auf Englisch)
http://biosurveillance.typepad.com/biosurveillance/2009/04/swine-flu-in-mexico-timeline-of-events.html

"Es kam alles von hier"
http://www.sueddeutsche.de/wissen/109/466688/text/

Schweinegrippe: In diesem Dorf fing alles an
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/Schweinegrippe-In-diesem-Dorf-fing-alles-an/story/31551656?

Kleine Geschichte der großen Unsicherheit:
http://www.welt.de/wams_print/article3665824/Kleine-Geschichte-der-grossen-Unsicherheit.html

(2) WHO Pandemie-Informationen:
http://www.euro.who.int/influenza/20080618_19?language=German

Berichte über den Zusammenhang zwischen Massentierhaltung und Schweinegrippe:

(3)Report der FAO und Pressemitteilung der CIWF, die eine Studie der europäischen Kommission über die Risiken der Massentierhaltung zitiert:
FAO and CIWF

Forscher warnen vor Massentierhaltung
http://www.focus.de/panorama/vermischtes/pandemie-forscher-warnen-vor-massentierhaltung_aid_396119.html

(4)Züchten wir vor der Haustür die nächste Pandemie?
http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=4666606/xx9dz0/index.html

Industrielle Massentierhaltung begünstigt Pandemien:
http://weser-ems.business-on.de/industrielle-massentierhaltung-beguenstigt-pandemien_id2272.html

Tierfabriken, Schweineviren und die Zukunft:
http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/5679819/

Video-Reportagen über die Zustände auf Zuchtanlagen:
CIWF and PETA

(5) Hier können Sie den Report über Smithfield von Food&Water Watch auf Englisch herunterladen. Informationen über die Klage finden Sie auf Seite 6: http://www.foodandwaterwatch.org/food/pubs/reports/smithfield-foods#documentContent

(6) Hier finden Sie Informationen über EU-Subventionen für Smithfield-Mästereien in Polen (s18) www.dnr.de/publikationen/eur/archiv/eur0507.pdf

Wikipedia-Eintrag über Massentierhaltung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Massentierhaltung


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9. Mai 2009 6 09 /05 /Mai /2009 11:34

Hamm-Brücher rechnet mit der FDP &  Westerwelle ab: Westerwelle sei ein "reiner Machtpolitiker" der "abgewirtschafteten Kapitalismus" schütze.

Die frühere FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher hat den Liberalen-Chef Guido Westerwelle attackiert. "Ich glaube, dass die Form des Kapitalismus, die Herr Westerwelle vertritt, nicht mehr zu vertreten ist", sagte die einstige Präsidentschaftskandidatin der FDP der taz-Wochenendausgabe sonntaz. "Dieser Kapitalismus hat abgewirtschaftet, das ganze System ist so diskreditiert, da kann man doch nicht einfach sagen: Weiter so, und die Leute können auch in Zukunft mit ihrem Geld in Steueroasen abziehen. Die schützt er ja jetzt auch schon wieder."

Hamm-Brücher kritisierte eine Verengung der Partei auf die Person des Vorsitzenden, nach ihrer Ansicht ein reiner Machtpolitiker.

Zudem warf sie ihrer früheren Partei mangelnde Eigenständigkeit vor: "Nur gewählt zu werden, um einer anderen Partei die Mehrheit zu verschaffen, ist ja auch nicht gerade das Ideal."

Auf die Frage, ob sie davon abrate, die FDP zu wählen, sagte sie: "Ich warne davor, weil es sich um kommunizierende Röhren handelt. Wenn es bei der CDU runtergeht, geht es bei uns wieder rauf - und umgekehrt."

Auch eine andere, liberale Ikone, ist längst auf Distanz zur FDP gegangen: Ralf Dahrendorf äußerte sich im Deutschlandfunk zu "Jenseits des Neoliberalismus": "Die marktradikalen Positionen des Neoliberalismus haben mit der globalen Finanzkrise eine schwere Niederlage bezogen."

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8. Mai 2009 5 08 /05 /Mai /2009 19:49
Der Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher, Aribert Peters, hat schwere Anschuldigungen gegen die Energieversorger E.on und RWE erhoben und sprach von "exorbitanten Schäden" durch Manipulationen.

Er wirft den Konzernen vor, durch Manipulation der Leipziger Strombörse Milliarden Euro zu viel kassiert zu haben. Die Marktführer E.on und RWE hätten dort irreführende Angaben gemacht und absichtlich Strommengen verknappt, um die Preise hochzutreiben.

Allein E.on habe 2007 rund 3,6 Milliarden Euro zu viel beim Strom kassiert. Der Schaden für die Stromkunden durch einen hochgetriebenen Preis summiere sich auf rund 12,6 Milliarden Euro im Jahr 2007. Betroffen seien Industrie, Stadtwerke und Privatkunden.

Peters beruft sich bei seinen Vorwürfen auf ein Gutachten des Strafrechtsprofessors Dr. Matthias Jahn (Universität Erlangen-Nürnberg), das dieser mit einer sorgfältigen Untersuchung der gesamten Literatur erstattet und auch in der juristischen Fachzeitschrift ZNER (Zeitschrift für Neues Energierecht) veröffentlicht hatte.

Er kommt zu dem Ergebnis, dass ein „Anfangsverdacht“ wegen

  • Veröffentlichung unrichtiger bzw. irreführender Angaben über die dem Handel zur Verfügung gestellte gesamte Strommenge auf der Homepage der Leipziger Strombörse (EEX),
  • Setzens irreführender Signale durch gezielte Manipulation des EEX-Spotmarktpreises (marking the close bzw. wash sales),
  • sonstiges Täuschen durch gezielte Zurückhaltung eigentlich verfügbarer Stromkapazitäten (sog. cornering)

vorliege. Damit gebe es hinreichende tatsächliche Anhaltspunkte für eine Strafbarkeit nach §§ 20a i. V. m. 38 des Wertpapierhandelsgesetzes bzw. nach § 263 Strafgesetzbuch wegen Betruges. Das Gesetz sieht für den Fall, dass sich ein solcher Tatverdacht bestätigt, für die Verantwortlichen Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren oder Geldstrafen vor, erläuterte die Düsseldorfer Rechtsanwältin Leonora Holling.

 

Die den Anzeigen zu Grunde liegenden Beweistatsachen gründen auf den Erkenntnissen der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission (so auch bereits Berichterstattung in: DER SPIEGEL, Heft 10/2008, S. 76 f.) und dem Sondergutachten „Strom und Gas 2007: Wettbewerbsdefizite und zögerliche Regulierung“ (BT-Drs. 16/7087), den Untersuchungsergebnissen zum Thema „Preismanipulationen an der Strombörse EEX?“ der Monopolkommission sowie einer im Auftrag der EU-Kommission durch das London Economics Institut erstellten Studie zum Thema „Kapazitätszurückhaltung“.

 

Zusätzlich liegen dem Bund der Energieverbraucher e. V. die Daten eines EEX-Insiders zu den Handelsvorgängen in den Jahren 2005 und 2006 vor, die in der Zeitschrift Energiedepesche 1/2008 ausgewertet wurden („Schummel beim Stromhandel“). Sie belegen, dass RWE und E.ON in den Jahren 2005 und 2006 kaum Strom zum Kauf angeboten hatten. Vielmehr war RWE im Jahr 2006 der größte Stromkäufer an der Strombörse.


Deshalb hat der  Bund der Energieverbraucher hat gegen die Energieriesen E.on und RWE  Strafanzeige erstattet.

Der Bund erklärte derüber hinaus, es bestaänden Schadenersatzansprüche der geschädigten Stromabnehmer. Diese Ansprüche hätten alle Stromkunden, also Industriekunden, Stadtwerke und auch jeder Haushalt.

E.on und RWE wiesen die Vorwürfe als haltlos zurück.

Quellen:
Pressemitteilung des Bundes der Energieverbraucher
Spiegel.de: Energieverbraucher verklagen E.on und RWE
Süddeutsche: E.ON und RWE - Hässliche Vorwürfe gegen Vorstände

Siehe auch:
Atomkonzern RWE versteht keinen Spass: Zensur gegen Satire-Motiv
RWE: Ein AKW mitten im Erdbebengebiet?

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1. Mai 2009 5 01 /05 /Mai /2009 12:38

Verbraucherschützerin Dorothea Mohn fordert im SZ-Interview mehr Schutz für Anleger und eine stärkere Haftung der Banken.

 

Nach der schlechten Erfahrung mit Zertifikaten der US-Pleitebank Lehman Brothers fordert der Verbraucherzentrale-Bundesverband (VZBV) mehr: Finanzberater sollen wie Ärzte sein, Kunden "müssen sich auf Diagnose und Medikamentierung verlassen können", sagt VZBV-Geldanlage-Expertin Dorothea Mohn im Interview.

 

Ihre These: Vordringliches Ziel muss es sein, die Qualität in der Anlageberatung deutlich zu verbessern. Allen Beratern müsste klar sein, dass sie für falsche Empfehlung empfindlich haften. Wenn klar wäre, dass schlechte und falsche Beratung dem Verkäufer richtig weh tun kann, wäre vieles anders.

 


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28. April 2009 2 28 /04 /April /2009 20:33

 

In den Kellern der deutschen Banken schlummern Risiken von mehr als 800 Mrd. Euro - schreibt die Süddeutsche Zeitung unter Bezug auf ein Bafin-Papier. Bloß: Der Report war streng geheim. Weshalb die Finanzaufsicht nun Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet hat.

 

Offensichtlich will die Bundesregierung um jeden Preis vermeiden, das die steuerzahlende Bevölkerung vor der Wahl die Wahrheit über die von ihnen noch zu tragenden Lasten erfährt. Anders kann man das Verhalten nichr erklähren. Dann die Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) ist eien Bundesbehörde und damit der Bundesregierung unterstellt.

 

Es ist also klar, das Frau Merkel und Herr Steinbrück das Papier kennen. Ihre potentiellen Wähler aber sollten davon nichts erfahren. Denn bald ist Bundestagswahl.

 

Demo, um denRest der Menschheit aufzurütteln:

MayDay, 13:00 Uhr Untern den Linden / Bebelplatz

 

Siehe auch: 

Bilanzfälschung im Auftrag des Staates 

Dividenden sprudeln trotz Krise 

Berlin: MayDay, 13:00 Uhr Untern den Linden / Bebelplatz 

BMW bedient sich aus den Rettungsfonds 

Wir zahlen nicht für eure Krise?

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23. April 2009 4 23 /04 /April /2009 23:52
Ungleiche Verteilung: 2008 konzentriert sich Deutsches Privatvermögen fast ausschließlich ganz oben, Unternehmensgewinne explodieren und die Kaufkraft der Angestellten sinkt.

Im Durchschnitt hat jeder ein Vermögen von 80 000 €
Das gesamte deutsche Nettovermögen (Geldwerte und Immobilien abzüglich der Bau und Konsumschulden) betrug 2007 ca. 6,6 Billionen Euro, laut einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Bei 82 Millionen Deutschen, blieben für jeden etwas mehr als 80 000 €, was zum Leben vollkommen ausreichen würde.

Ein Blick in die Geldbörse bestätigt freilich umgehend, dass das nicht der Fall ist. Schließlich besaßen, Statistiken von 2002 bis 2007 nach, die Reichsten 30% der Deutschen 2002 knapp unter 90% des Nettovermögens. Dem reichsten Zehntel gehören davon 57,9%. Fairerweise hatten die unteren 50% immerhin einen halben Prozent Anteil am gesamten Nettovermögen, das ärmste Zehntel war dabei mit 1,2% verschuldet!

Ungleichheit wächst jedes Jahr
Trotzdem bot die Vermögensverteilung noch Luft nach oben, das wurde reichlich ausgenutzt, sodass sich 2007 91,2% in den Händen der obersten 30% akkumulieren konnten, im Gegenzug verringerte sich der Anteil der ärmeren Hälfte auf Null Prozent. Das reichste Zehntel erhöhte dabei dessen Anteil auf 61,1%.
Das zeigt eine enorme Ungleichheit innerhalb der deutschen Bevölkerung, da macht es doch immer wieder stutzig, wenn propagiert wird, dass die Steuern für die sogenannten „Spitzenverdiener“ viel zu hoch wären – oder auch eine Vermögenssteuer unverhältnismäßig belastend wäre.

Unternehmensgewinne stiegen jedes Jahr um 7 % - Real-Löhne sinken

Die Gewinne der Deutschen Unternehmen innerhalb von sechs Jahren um 44%, das wären 7,3% jährlich.
Die meisten Angestellten und Arbeiter können davon indes nur träumen, deren durchschnittliche Reallöhne nahmen nämlich im gleichen Zeitraum um 28 € von 1349 € auf 1321 € monatlich ab, so der Verteilungsbericht 2007 des DGB.

In der derzeitigen Krise zeichnet sich ab, dass die Gesellschaft die Verluste der Banken und Aktionäre zu tragen haben wird, während die Gewinne bei den Banken und den Aktionären bleiben. Deshalb sollte eigentlich jetzt die Zeit sein auf diese Missstände aufmerksam zu machen und soviel Druck zu erzeugen, dass die Gesellschaft sich gezwungen sehen muss endlich effektiv gegen die Ungerechtigkeit vorzugehen.

Mein Fazit: So unterschiedlich kann Leistung gar nicht verteilt sein wie die Vermögen. Leistung - im Sinne ehrlicher Arbeit - muss sich wieder lohnen. In Deutschland jedoch gewinnen nur die, die schon viel haben. Das muss sich ändern!

Quellen:
FFW@Indymedia
Hans-Böckler-Stiftung

Siehe auch:
Dividenden sprudeln trotz Krise
CDU Wahltaktik: Agenda-Setting
BMW bedient sich aus den Rettungsfonds

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